Die erste ASF-Bundesvorsitzende Elfriede Eilers trat 1973 an mit dem Anspruch: »Die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen hat die Aufgabe, sich selbst überflüssig zu machen.« Davon sind wir 100 Jahre nach der Einführung des Wahlrechts für Frauen leider immer noch meilenweit entfernt. Vieles haben wir und unsere Vorkämpferinnen erreicht: von der Einführung des Frauenwahlrechts über den Abbau gesellschaftlicher Benachteiligungen bis hin zur Durchsetzung der Geschlechterquote in der SPD.
Doch wer glaubt, Frauen- und Gleichstellungspolitik sei überholt und ein Thema von gestern und vorgestern, der oder die irrt. Wir sind der Überzeugung: die Gesellschaft muss sich ändern. Der Einsatz für eine geschlechtergerechte Gesellschaft lohnt sich- für beide Geschlechter!
Neue Mitstreiterinnen sind uns jederzeit willkommen - auch solche, die nicht Mitglied der SPD sind oder es (noch) nicht werden wollen.
Brigitte Schmid-Hagenmeyer & Kathrin Breitenbücher
Co-Landesvorsitzende SPD Frauen
Am 16. Januar fand in Friedrichshafen die Neugründung der SPD FRAUEN Bodenseekreis statt. Bei der Gründungsveranstaltung wurde der Vorstand der SPD FRAUEN Bodenseekreis gewählt. Gemeinsam wollen sie thematische Schwerpunkte behandeln, Vorsitzende sind Dr. Defne Erzene-Bürgin und Barbara Oppelz, J.D., MBA.
SPD Frauen und Jusos Baden-Württemberg laden
am Donnerstag, den 23. Januar 2025 ab 19 Uhr im Freien Musikzentrum Stuttgart/Feuerbach (Stuttgarter Str. 15, 70469 Stuttgart)
zu einer gemeinsamen Podiumsdiskussion zum spannenden und emotional relevanten Thema: sollten Eizellspende und Leihmutterschaft legalisiert werden? Folgende Expertinnen mit unterschiedlichen Perspektiven diskutieren auf dem Podium:
Prof. Dr. med. Katharina Hancke, Leiterin des Kinderwunsch- und Hormonzentrums UniFee sowie stv. Klinikdirektorin an der Uniklinik Ulm
Elisabeth Steinle-Paul, Gynäkologin und Mitglied im Arbeitskreis Frauengesundheit in Medizin, Psychotherapie und Gesellschaft (AFK) e.V.
Theresa Fuchs, TERRE DES FEMMES Jugendbotschafterin und Koordination der Städtegruppe Stuttgart von TERRE DES FEMMES
Theresia Stahl, stv. Juso-Bundesvorsitzende
Die Moderation übernehmen Lucia Schanbacher, Bundestagskandidatin der SPD für Stuttgart, und Jette Wagler, stv. Juso-Landesvorsitzende.
Angesichts hoher und weiter steigender Zahlen von Gewalt gegen Frauen in Deutschland fordern die SPD Frauen Baden-Württemberg eine schnellere und vollständigere Umsetzung der Istanbul Konvention auch in Zeiten knapper Kassen. Dazu muss aktuell dringend das lange geplante Gewalthilfegesetzes zum flächendeckenden Ausbau von Frauenhausplätzen und deren solideren Finanzierung im Bundestag verabschiedet werden. Um die Pandemie von Gewalt gegen Frauen wirksam einzudämmen brauchen wir einen neuen Konsens für ein konsequent gewaltfreies und konsensuelles Geschlechterverhältnis. Die SPD Frauen Baden-Württemberg fordern deshalb sie die Einführung des Grundsatzes Ja heißt Ja im Sexualstrafrecht, einen Kurswechsel in der Prostitutionspolitik mit einem Verbot, Frauen gegen Geld sexuell zu benutzen sowie flächendeckende Medienbildung für Jugendliche zu Gewaltdarstellungen in der Internetpornographie.
Drohungen, Beleidigungen, Schläge, Vergewaltigung, versuchte oder vollendete Femizide: Erneut meldet das BKA meldet einen Anstieg von Gewaltdelikten gegen Frauen in Deutschland. Die Ermittler gehen zudem von einer hohen Dunkelziffer aus. Jede dritte Frau in Deutschland hat schon einmal Gewalterfahrungen gemacht, auch sexuelle Gewalt unter Jugendlichen ist weit verbreitet, besonders mittels digitaler Medien. Und jeden zweiten Tag wird in unserem Land eine Frau von ihrem (Ex)Partners getötet - Tendenz steigend.
Obwohl die Gewaltstatistik Jahr um Jahr ansteigt, fehlen tausende Frauenhausplätze in Deutschlands, die Beratungsstellen sind chronisch überlastet und die Wartezeiten auf einen Platz im Frauenhaus oder einen Termin für eine Beratung für Personen nach einer Vergewaltigung sind oft lang. Besonders in ländlichen Regionen ist die Situation verheerend, aber auch Betroffene mit Behinderung gibt keine ausreichenden Hilfsangebote. Deshalb fordern wir SPD Frauen dringend die schnelle Verabschiedung des Gewalthilfegesetzes.
Wenn jedoch jeder 3. Mann ein geschlossen sexistisches oder antifeministisches Weltbild hat und jeder 3. junge Mann es in Ordnung findet, seine Partnerin auch einmal zu schlagen, dann bedarf es grundsätzlicher Veränderungen in unserer Gesellschaft, um die immense Gewalt gegen Frauen wirksam zu verringern. Wir brauchen einen neuen Konsens für ein konsequent gewaltfreies und konsensuelles Geschlechterverhältnis, anstatt zuzulassen, dass Gewalt gegen Frauen durch den Einfluss von Mainstream-Pornographie und liberaler Prostitutionsgesetzgebung zunehmend normalisiert und akzeptiert wird. Bereits mit 11-12 Jahren kommen Kinder heute im Internet in Kontakt mit pornographischem Material, in dem Gewalt und Entwürdigung von Frauen als normal und sexuell erregend dargestellt wird. „Bevor Jugendliche ihre eigene Sexualität entwickeln können, kommen sie in Kontakt mit sexualisierter Gewalt, die scheinbar als normaler Bestandteil von Sexualität präsentiert wird“, so Dr. Brigitte Schmid-Hagenmeyer. Dies fördere die Entwicklung stereotyper
Geschlechterrollen und die Normalisierung von sexualisierter Gewalt bereits zwischen Jugendlichen. Die SPD Frauen Baden-Württemberg fordern hier deshalb mehr Prävention durch gezielte Medienbildung in Schulen sowie Aufklärung von Eltern, damit Jugendliche in eine wirklich selbstbestimmte Sexualität hineinwachsen können ohne in diesem Bereich
Gewalterfahrungen zu machen. Als Leitlinie für einen respektvollen Verhalten in der Sexualität gilt der Grundsatz nur Ja heißt Ja den die SPD Frauen fordern in das
Sexualstrafrecht aufzunehmen.
Um Gewalt gegen Frauen im Allgemeinen zu verringern, dürfe es aber gar keine Form von Gewalt gegen Frauen mehr in Deutschland geben, die gesellschaftlich akzeptiert ist, so Dr.
Brigitte Schmid-Hagenmeyer. Gemeinsam mit dem Europäischen Parlament setzen sich die SPD Frauen Baden-Württemberg deshalb für die einen Kurswechsel in der Prostitutionspolitik zum sog. Gleichstellungsmodell mit Präventionsmaßnahmen, Ausstiegsprogrammen und einem Sexkaufverbot ein.
Landtagsvizepräsident Born ergreift Initiative: „Es ist unsere Verantwortung, Jugendliche zu schützen“
Es ist ein Thema, das niemanden kalt lässt: Im Eppelheimer Buchladen ging es am vergangenen Mittwoch um die sogenannte Loverboy-Methode und wie junge Mädchen besser davor geschützt werden können.
Eingeladen hatte Landtagsvizepräsident Daniel Born gemeinsam mit den SPD Frauen Baden-Württemberg. Unter dem Titel „Loverboys das Handwerk legen“ vereinte die Veranstaltung Lesung und Diskussion zu einem emotional bewegenden Abend bei Gastgeberin Dr. Christine Beil.
Die Journalistin und Autorin Barbara Schmid las bewegende Passagen aus ihrem Buch „Schneewittchen und der böse König“, das sie gemeinsam mit der Betroffenen Katharina M. verfasst hat. Das Buch zeichnet die erschütternde Geschichte von Katharina nach, die als Siebzehnjährige durch ihren Reitlehrer in die sexuelle Ausbeutung gezwungen wurde. Aus der vermeintlichen großen Liebe wurde für Katharina ein Gefängnis aus Abhängigkeit, Missbrauch und Gewalt, das sie erst nach elf Jahren Leidensweg verlassen konnte. „Diese Geschichten passieren nicht irgendwo weit weg, sondern in unserer Nachbarschaft, in unseren Schulen, vor unseren Augen“, warnte die Autorin, die jahrelang für das Buch recherchiert und sich intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt hat.